KMU im Zeichen des demografischen Wandels

 
vom 05.11.2018

Sechs von 10 Unternehmen mit maximal 499 Beschäftigten rechnen damit, dass es aufgrund des demografischen Wandels zukünftig zu einem Mangel an Fach- und Führungskräften kommen wird. Infolgedessen haben in den vergangenen Jahren unternehmensinterne Aktivitäten zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit der Belegschaft an Bedeutung gewonnen.

So bietet unter anderem jedes dritte kleine und mittlere Unternehmen (KMU) inzwischen Qualifizierungsmaßnahmen für ältere Mitarbeiter an. Das sind mehr als doppelt so viele wie 2007, wie jüngst die Studie "Der Umgang kleiner und mittlerer Unternehmen mit den demografischen Herausforderungen – eine Trendstudie" gezeigt hat. Aber auch gesundheitsfördernde Maßnahmen und eine Arbeitszeitgestaltung, die die Arbeitnehmer- interessen stärker berücksichtigt (z. B. Homeoffice, Arbeitszeitkonten, Freistellungen zur Pflege), finden sich heute sehr viel häufiger in den KMU als noch vor 10 Jahren.

Mittelfristig- und langfristig erwartete personalpolitische Folgen des demografischen Wandels (2007/2017)

Absatz-Chancen sind erkannt

Doch nicht nur im Personalbereich haben sich die KMU bereits auf die Veränderungen der Bevölkerungsstruktur eingestellt, sondern auch bei der Absatzpolitik: So hat mehr als jedes zweite Unternehmen im Business-to-Consumer-Bereich (B2C) inzwischen seine Produkte und Dienstleistungen auf die Bedürfnisse älterer Kunden abgestimmt. Jedes dritte Unternehmen hat völlig neue Produkte und Dienstleistungen speziell für diese entwickelt. Rund 16 % planen solche Aktivitäten für die Zukunft. Zugleich rechnet aber auch mehr als jedes zweite KMU im B2C-Bereich, das vorrangig Produkte und Dienstleistungen für Kinder und Jugendliche anbietet, mit einer steigenden Nachfrage. Schließlich zählt nicht nur die junge Generation zu ihren Kunden, sondern auch deren Eltern und Großeltern.

Maßnahmen zur Gewinnung älterer Kunden (B2C-Bereich)

1) Anpassung jeweils in einem der Bereiche der Produkt- bzw. Vermarktungspolitik
2) Lieferservice, Hausbesuche, Mobile Verkaufseinrichtungen etc.

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Quelle: IFM Bonn Forschungsnewsletter 03/2018